Viele Menschen glauben tatsächlich, dass es zwischen Himmel und Erde mehr Dinge gibt, als sich unsere Schulweisheit zu träumen wagt. Und tatsächlich widersprechen außergewöhnliche Phänomene nicht zwangsläufig den Gesetzen der Naturwissenschaften, zumal diese ja auch nur ein Modell der Welt liefern können, wie ich mich immer wieder, zu betonen bemühe. Trotzdem plädiere ich auch in diesem Fall für eine wissenschaftliche Betrachtung, die gemachte Beobachtungen den Erkenntnissen gegenüberstellt und zunächst nach weltlichen Erklärungen sucht, bevor man sich dem Okkulten oder Paranormalen zuwendet.
Denn in jedem Fall müssen sich die Erklärungen an Occams Gesetz messen lassen, das verlangt, dass man bei zwei Gleichwertigen Erklärungen für ein Phänomen die einfachere zu bevorzugen ist.
In diesem Artikel möchte ich deshalb einige Phänomene in Augenschein nehmen und sie mit dem kritischen Licht der Wissenschaft beleuchten.
Unter Außersinnlicher Wahrnehmung - ASW unter eingeweihten - versteht man zum Beispiel Erfahrungen, die mit dem gewöhnlichen Gebrauch unserer fünf Sinne nicht zu erklären sind, wie zum Beispiel das Sehen von entfernten Orten an denen sich Gegenstände oder Personen aufhalten aber auch Einblicke in die Zukunft oder Vergangenheit können darunter verstanden werden.
Physikalisch ist dieses Phänomen in den seltensten Fällen zu verstehen, denn für die Übermittlung einer Information muss auch ein Medium vorhanden sein, das diese Trägt und in diesem Fall von Menschen mit besonderer Sensibilität empfangen werden kann. Die Anatomie sagt uns, dass es neben den bekannten Sinnen keine weiteren gibt, so dass ASW eigentlich nur über die bekannten Kanäle ins Bewusstsein gelangen kann.
Hier muss deshalb ein ganz besonderes Augenmerk auf die Versuchsdurchführung gelegt werden in der jeder sinnliche Hinweis auf die Lösung der Aufgabenstellung zu vermeiden ist. Dazu gehören insbesondere auch unterbewusste Hinweise des Experimentators, die vom Probanden wiederum unbewusst wahrgenommen und interpretiert werden. So bekommt man ein falsches positives Ergebnis, obwohl lediglich eine unterbewusste nichtsprachliche Kommunikation stattgefunden hat. Besonders Kopfzerbrechen macht den Physikern in dieser Kategorie selbstverständlich die Vorhersage der Zukunft und dabei sind vage und mehrdeutige Aussagen natürlich von vornherein disqualifiziert. Es gibt schlicht kein bekanntes physikalisches Phänomen, das ohne Verletzung der Kausalität - das heisst Wirkungen treten erst nach ihren Ursachen auf, nicht umgekehrt - Informationen aus der Zukunft liefern kann. Es sei denn, man kennt bereits den Reaktionsweg und geht davon aus, dass er wie erwartet eintritt, wie z.B. in einer chemischen Reaktion oder einer Kette aus Dominosteinen.
Trotzdem sind beriet umfangreiche Experimente zu diesem Thema durchgeführt worden, bei denen allerdings keine statistisch bedeutungsvolle Abweichung von einer Serie Zufallstreffer nachgewiesen werden konnte.
Ein anderes Phänomen betrifft UFOs und Außerirdische - genaugenommen ist übrigens jedes Flugobjekt, sei es ein Flugzeug, ein Asteroid oder ein außerirdisches Raumschiff bis zu seiner Identifizierung ein UFO. Auch wenn die Zahl der Sichtungen in den letzten 10 Jahren beträchtlich zurückgegangen ist, verfolgen uns diese Beobachtungen nicht erst seit den vierziger Jahren. Flugobjekte wurden zu allen Epochen von Menschen gesichtet, in Stein gekratzt oder aufgeschrieben. In den meisten Fällen handelte es sich zweifellos um Himmelsphänomene wie Kometen, Asteroiden oder besondere Sternenkonstellationen. In anderen Fällen berichten seriöse Zeugen von unerklärlichen Beobachtungen oder können sogar Fotos vorlegen.
Diese letztgenannten Fälle zu verstehen können einem schon gehörige Kopfzerbrechen bereiten, man muss sich aber vor Augen halten, dass der Mensch auch wenn er eine gute Bildung genossen hat durchaus für Beeinflussung empfänglich ist und selbsternannte UFO-Forscher viel Schaden anrichten können, wenn sie dem unbedarften Zeugen Worte in den Mund legen, an die der Zeuge sich mangels einer eigenen Erklärung für das Erlebte klammern kann.
An dieser Stelle will ich gar nicht erst auf Betrugsfälle eingehen, denn gerade in Bezug auf UFOs ist schon so viel geschummelt worden, dass selbst ein überzeugender Fall kaum noch seriös untersucht werden kann, manchmal reicht es schon ein Foto etwas zu beschneiden und schon sehen Linsenfehler wie UFOs aus.
Auf den ersten Blick sehr schwer zu verstehen sind Sichtungen mehrerer Personen, allerdings nur solange man jedes Individuum einzeln betrachtet, als Gruppe gesehen gibt es so etwas wie einen Herdentrieb, in dem einzelne einem Vorbild folgen und tatsächlich glauben, dass selbe erlebt zu haben oder ein Phänomen identisch interpretieren. All das heißt aber noch nicht, dass wir nicht von Außerirdischen besucht werden, es bedeutet nur, dass sich die meisten Beobachtungen eher psychologisch als außerirdisch deuten lassen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit Geistern und anderen Spukgestalten hier können im wesentlichen dieselben Argumente angebracht werden wie beim UFO-Phänomen. Tatsächlich hat man am Lehrstuhl für Parapsychologie in Freiburg festgestellt, dass die Beobachtungen fast immer sehr eng mit den Beobachtern und ihrer Lebenssituation zusammenhängen und ein genauer Blick oft Botschaften aus dem Unterbewusstsein der Betroffenen ans Tageslicht bringt.
Das macht das Erlebte für die betroffenen natürlich nicht weniger real oder furchteinflößend zumal sich der eigentliche Hintergrund des Phänomens in der Regel nicht sofort oder nur auf Umwegen offenbart.
Oft wird hier die Quantenmechanik bemüht um zu erklären, dass es physikalisch im Grunde nicht ausgeschlossen sei, dass Körper sich spontan in Bewegung setzten, weil ja alles durch Wahrscheinlichkeitswellenfunktionen beschrieben wird so dass es zwar unwahrscheinlich aber nicht unmöglich sei, dass sich ein Gegenstand plötzlich in Bewegung setzt. Dabei wird aber nicht erwähnt, dass die Wahrscheinlichkeit dafür praktisch bei Null liegt, was unter anderem auch an der Wechselwirkung des Objekts mit seiner Umgebung liegt.
Für wissenschaftliche Arbeiten bieten sich hier wenig Ansatzpunkte da es in der Natur dieser Phänomene liegt, nicht unter kontrollierten Bedingungen aufzutreten.
Nicht unbedingt in die Kategorie unerklärlicher Phänomene gehört die Suche nach Hinweisen außerirdischer Einflussnahme in der Vergangenheit unserer Geschichte oder eine wesentlich früherer Entstehung des Menschen, hier liegen tatsächlich Fakten und Objekte vor, die man mit wissenschaftlich Methoden erfassen lassen. Beides ist selbstverständlich noch kein Beweis für frühere Besuche, denn auch hier muss in erster Linie nach alternativen Erklärungen gesucht werden, um dann zwischen mehrere möglichen Erklärungen die Plausibelste herauszufinden.
Ein Objekt, dass gerne für eine viel frühere Entwicklung des Menschen angegeben wird ist zum Beispiel ein versteinerter Hammer, den irgendjemand in einem alten Stein gefunden hat, plausibler ist jedoch, dass der Hammer in einem alten Bergwerk zurückgelassen wurde und dann im Zuge geologischer Prozesse vom Stein eingeschlossen wurde und darin mineralisierte, so dass man den Eindruck gewinnen könnte er stamme aus der selben Zeit wie der umgebende Stein.
Allgemein kann man aber sagen, dass sich die nichtexistenz eines Phänomens mit wissenschaftlichen Methoden nicht wird beweisen lassen. Alles was der Wissenschaft bleibt ist jedes auftretende Phänomen nach bestem Wissen und Gewissen und vorzugsweise unvoreingenommen zu untersuchen und eine Erklärung anzubieten. Im Gegensatz dazu kann ein dokumentiertes und seriöses und von anderen bestätigtes Experiment die Existenz eines Phänomens belegen und müsste dann zu einem Sinneswandel der wissenschaftlichen Gemeinde führen.
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Wissenschaft und Mystik | Philosoph | 25.06.2012 21:17 Uhr | 67 | Antwort: Antwort: Antwort: Antwort: Antwort: Ant (Marcus) 04.07.2012 15:22 Uhr |
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